![ihktrier]()
Gästezahlen sinken leicht, bleiben aber auf hohem Niveau - Urlauber bleiben länger.
Nach dem unumstrittenen Rekordjahr 2011 ist die Zahl der Gästeankünfte in der Region Trier im vorigen Jahr um durchschnittlich zwei Prozent zurückgegangen. Von mauen Zahlen kann jedoch nicht die Rede sein: Das Ergebnis lag noch immer mit einem Plus von 24 000 über den Ankünften des Jahres 2010 und spiegelt damit ein insgesamt sehr hohes Niveau wider. Damit wurde 2012 in der langfristigen Betrachtung das dritthöchste Gästeaufkommen überhaupt erzielt (siehe Grafik). Das ist das Ergebnis des IHK-Branchenporträts, für das die Kammer Daten des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz, des DWIF e. V., des DEHOGA, der RPT, der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe sowie eigene Informationen für die Region Trier zusammengeführt, ausgewertet und interpretiert hat.
Die meisten Urlauber sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in der Region kommen aus Deutschland selbst. Doch auch Gäste aus dem Ausland sind eine nicht zu vernachlässigende Größe. „Sie sind ein guter Indikator für die Attraktivität einer Region. Denn diese Gäste sind flexibler und spiegeln damit die steigende Wettbewerbsintensität mit anderen Tourismusregionen stärker wider“, erklärt Andrea Frede, Tourismusexpertin der IHK Trier. Mit einem Anteil von knapp 29 Prozent ausländischen Gästen liegt die Region Trier sowohl im Vergleich zum Landesdurchschnitt (22 Prozent) als auch zum Bundesdurchschnitt (19 Prozent) deutlich vorn. 2012 wurden in der Region Trier insgesamt knapp 630°000 ausländische Gäste gezählt. Den größten Anteil daran hatten wie in den Vorjahren Niederländer und Belgier. Mit einigem Abstand folgen Gäste aus Großbritannien, Frankreich und dem Großherzogtum Luxemburg.
Entsprechend der Gästeankünfte ist 2012 auch die Zahl der Übernachtungen leicht zurückgegangen: um 1,7 Prozent auf knapp 22,2 Millionen. „Beim Blick auf die Übernachtungsdauer zeigt sich jedoch, dass die Region im landesweiten Vergleich mit 3,16 Tagen überdurchschnittlich gut abschneidet“, so Andrea Frede weiter. „Zum Vergleich: Der rheinland-pfälzische Durchschnitt liegt bei 2,7 Tagen.“
Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe nimmt seit Jahren ab. 2012 waren nach Angaben der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe mit Sitz in Mannheim 7 927 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region – und vor allem in der Stadt – Trier gemeldet. Dies ist zum Vergleichsjahr 2011 zwar ein leichter Anstieg von 2,9 Prozent. Doch die Ausbildungszahlen im Gastgewerbe sind kontinuierlich rückläufig. So waren im Ende Dezember vorigen Jahres 561 Auszubildende in der Branche eingetragen. Das sind bereits 75 Ausbildungsverhältnisse weniger als noch 2011. „Diese Entwicklung verstärkt landesweit, aber vor allem auch in der Region Trier den Druck, neues, qualifiziertes Fachpersonal für die Branche zu gewinnen und zu halten“, sagt Frede.
Das aktuelle Branchenportrait 2012 der IHK Trier stellt darüber hinaus die wirtschaftliche Bedeutung des Gastgewerbes in der Region in konkreten Zahlen dar. Das Ergebnis ist eindeutig: 2012 wurden in der Region Trier brutto 1,18 Milliarden und netto 1,08 Milliarden Euro im Tourismus erwirtschaftet. Dies entspricht einem Anteil von 3,55 Prozent am gesamten Volkseinkommen. Untersuchungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr an der Universität München zufolge fließen den Kommunen zwei bis drei Prozent des touristischen Nettoeinkommens in Form von Gewerbe- und Grundsteueraufkommen, anteiliger Lohn- und Einkommenssteuer sowie Fremdenverkehrsabgaben zu.
Den ausführlichen Branchenbericht finden Sie zum Download online auf
www.ihk-trier.de.